Samstag, 19. April 2008

Betty und Barney Hill (1961)

Stellen Sie sich einmal folgendes vor: Man fährt mitten in der Nacht auf einer Landstraße durch eine einsame Gegend. Die Straße ist menschenleer. Wenn überhaupt, dann begegnet man nur in großen Zeitabständen einem andern Auto. Plötzlich nimmt man vor sich am Himmel ein helles Licht wahr. Natürlich denkt man zuerst an einen Stern, allenfalls an ein Flugzeug. Das Objekt kommt rasch näher und man erkennt, dass es scheibenförmig ist und unheimlich leuchtet. Hier setzt möglicherweise die Erinnerung kurz aus und kehrt erst wieder zurück, als man sich zwei oder drei seltsamen Wesen gegenüber sieht. Sie starren einen an. Ihre Augen machen einem Angst. Möglicherweise sind sie groß und pupillenlos und man fühlt sich, als würde man von dem Blick angesogen. Dann befindet man sich, auch hier ohne zu wissen wie es geschehen ist, in einem Raumschiff. Der Raum ist gleißend hell. Man liegt auf einer Art Liege. Die fremden Wesen hantieren mit unbekannten Instrumenten. Man fühlt einen stechenden Schmerz, als einem etwas in die Nase geschoben wird.


Solche und ähnliche Erlebnisse sind zwischen Anfang der 50er bis Mitte der 80er immer wieder von Menschen berichtet worden. Man könnte ja alle einfach für verrückt halten. Aber viele von ihnen sind eingehenden psychologischen Tests unterzogen worden. Diese ergaben höchstens in einigen Fällen geringe Abweichungen von so genannten »normalen« psychologischen Profilen. Viele dieser Menschen mussten auch die Experten ernst nehmen. Ihre Geschichten sind oft schlüssig und es gibt erstaunliche Übereinstimmungen. Es ist äußerst schwer festzulegen, wann die erste Entführung stattfand. Berichte über Kontakte mit Besatzungen außerirdischer Raumschiffe gab es schon zu Beginn der 50er. Vielen dieser Begenungen ist gemeinsam, dass die Kontaktierten eher erfreut waren über den Kontakt und hofften, von den fremden Wesen zu lernen. Aber das Zeitalter der Kontakte ging in das der Entführungen über.

Die fremden Wesen wirkten bedrohlicher. Einige der Entführten sahen in dem Ereignis auch etwas positives, das ihr Leben hin zum Guten veränderte. Sie erhielten Botschaften, die der Welt Heil bringen sollten. Manche änderten nach dem Ereignis ihre Lebenseinstellung, zum Besseren hin. Eine eindeutige Trennungslinie zwischen Kontaktierten und Entführten kann eigentlich nicht gezogen weden. Eine Unterscheidungsmöglichkeit gibt es jedoch. Weit mehr als die Hälfte der Entführten konnten sich zunächst nicht an nähere Einzelheiten erinnern. Meist kamen sie erst zu der Feststellung, dass ihnen etwas Seltsames widerfahren sein musste, nachdem sie bemerkten, dass ihnen ein Zeitraum in ihrem Leben fehlte. Sie stellten fest, das beispielsweise eine Autofahrt um Stunden länger gedauert hatte, als dies der Fall hätte sein sollen. und erinnern sich noch daran, vorher ein helles Licht gesehen zu haben. In der ersten Zeit nach der Entführung kehrten Erinnerungsfetzen zunächst bruchstückhaft zurück, entweder in Träumen oder auf dem Weg der Hypnose, die damals zu einer festen Untersuchung der UFO-Experten geworden war.

Sichtungen von UFO-Landungen, Begegnungen mit Außerirdischen, Kontaktaufnahme, alles ist möglich, wenn man den Augenzeugen Glauben schenkt.

Betty und Barney Hill
Ein ganz besonderer Fall einer Kontaktaufnahme mit extraterrestischen Wesen (Kategorie CE 3) ist der Fall von Betty und Barney Hill. Das Ereignis fand statt am 19. Sept. 1961 in der Nähe von Cannon Mountain bei Lancaster, im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire. Es war gegen elf Uhr abends in einer sternklaren Nacht. Betty hatte ein sehr helles, sternenähnliches, sich bewegendes Licht entdeckt, was Barney veranlasste, die Route 3 zu verlassen. Er wollte näher an das Objekt herankommen. Durch das Fernglas erkannte Betty, dass das Objekt zwar aussah wie der Rumpf eines Flugzeugs, ber keine Flügel hatte. Barney glaubte zu diesem Zeitpunkt noch immer an ein Flugzeug auf dem Weg nach Montreal. Doch dann änderte das Objekt seine Flugrichtung und flog direkt auf sie zu. Die beiden konnten nun rote, blaue, gelbe und grüne blinkende Lichter am Objekt erkennen. Die Art wie es flog, war äußerst ungewöhnlich. Es war ein »stufenartiger Flug«, wie Barney es später ausdrückte. Es neigte sich senkrecht nach unten, glich wieder aus, um sich zur nächsten Stufe zu neigen. Dabei drehte es sich fortwährend. Das Ehepaar Hill fuhr wieder auf die Route 3 in Richtung Cannon Moutains und beobachtete weiter das seltsame Flugobjekt durch die Windschutzscheibe. Etwa auf der Höhe von Franconia Notch, in Indian Head, war das UFO dem Wagen der Hills auf wenige hundert Meter nahe gekommen. Es sah riesig aus, als es plötzlich etwa 200 m über dem Boden zum Stehen kam. Nun drehte es sich auch nicht mehr und strahlte ein gleißend helles, weißes Licht aus. Barney stieg bei laufendem Motor aus um näher heranzugehen. Auf 100 m herangekommen, erkannte er hinter den seitlichen Fenstern seltsame Gesichter, die auf ihn hinunterstarrten. Er wollte nicht glauben, was er sah. Sofort rannte er zurück, und begann die Straße hinunterzurasen. Nach einigen Minuten bemerkte das Ehepaar hohe Piepstöne, die aus dem Koferraum zu kommen schienen und das ganze Auto vibrieren ließen. Fast gleichzeitig wurden beide von einer seltsamen Müdigkeit überfallen. Es gelang ihnen kaum noch, die Augen offen zu halten.Alles verschwamm vor ihnen. Kurz darauf hörten sie erneut eine Serie von Piepstönen, und ihnen wurde plötzlich klar, dass sie seit 35 Meilen gefahren waren, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie erinnerten sich beide an nichts und stellten fest, dass ihre Uhren stehengeblieben waren. Es wurde ihnen klar, das etwas nicht stimmte.

10 Tage später hatte Betty den ersten einer Reihe von Alpträumen. Alle hatten sie etwas gemeinsam: Das Ehepaar wurde in den Träumen an Bord einer fliegenden Untertasse geholt. Dort wurden eine Menge medizinischer Tests mit ihnen durchgeführt. Barney litt immer stärker unter Beklemmungszuständen und schlief nicht mehr, er bekam ein Zwölffingerdarmgeschwür. Als das Ehepaar Hill Wochen später mit zivilen Experten sprach, stellte sich heraus, dass sie für ihre Fahrt 2 Stunden mehr gebraucht hatten als sonst. Man bedrängte die Hills einer Hypnoseuntersuchung zuzustimmen, um rekonstruieren, was in der fehlenden Zeit geschehen war. Die Hypnose wurde in der Zeit danach so etwas wie eine Standarduntersuchung in der Ufologie. Den »UFO-Überzeugten« bewiesen diese Rekonstruktionen, dass es bereits viel mehr UFO-Entführungen gab, als man wahrhaben wollte. Den Gegnern verdeutlichte die Sache nur, was Wuschvorstellungen, was die Kraft des Geistes bei Menschen alles vermag.

Betty und Barney Hill sollten also von den bekannten Psychater Dr. Benjamin Simon hypnotisiert werden. Es wurden mehrere Hypnosesitzungen durchgeführt, in denen die beiden getrennt voneinander zu den 2 Stunden zurückgeführt werden sollten. Angeblich wurde dann beim späteren Abhören der Tonbänder das bewusste Gedächtnis wieder hergestellt.

Barney konnte sich daran erinnern, dass er 8 -10 Gestalten hinter den Fenstern gesehen hatte. Sie hätten sich auf seltsame roboterähnliche Weise bewegt. Als nächstes erinnterte er sich, dass die Gestalten das Raumschiff verlassen hätten, um ihn zu ergreifen und ins Innere des Schiffes zu bringen. Dort habe man ihn dann einer rein medizienischer Untersuchung unterzogen. Näheres über die Art der Untersuchungen ließ sich nicht feststellen, da Barney während der ganzen Zeit die Augen fest geschlossen gehalten habe. Er gab an, mit den Außerirdischen telepathisch kommuniziert zu haben.

Das bestätigte auch Betty unter Hypnose. Betty hatte allerdings erlebt, wie die Entführer ihren Nabel mit einer großen Nadel durchstochen haben. Sie erklärten diese Maßnahme als Schwangerschaftstest. Die Entführer zeigten den Hills, bevor sie sie wieder freiließen, noch eine Karte die verdeutlichen sollte, wo sie sich befanden. Man habe Linien gesehen, die irgendwelche Punkte verbanden. Betty versuchte die Karte aus der Erinnerung zu zeichnen. Sie wurde unter Ufologen unter dem Namen »Sternenkarte« (Star Map) bekannt.

Die Entführer sagten dem Ehepaar noch, sie werden diese Begegnung vergessen. Beide erinnerten sich daran, sich ganz fest vorgenommen zu haben, dies nicht zu tun. Sie wurden also zu ihrem Wagen zurückgebracht, wo sie den Hund verängstig unter dem Sitz vorfanden. Sie konnten noch sehen, wie das UFO immer stäker zu leuchten begann und dann als glühende rote Kugel aufstieg und verschwand. Die Geschichte der Hills wurde als Erste bekannt gewordene UFO - Entführung in den USA zu einer Legende.

Viele Ufologen treten bis heute für die Glaubwürdigkeit dieses Berichtes ein. Sie sind vor allem deshalb so sicher, weil zur gleichen Zeit als die Hills ihre Begegnung hatten, in der Nähe mehrere Zeugen ein leutendes, fliegendes Objekt gesehen haben. Außerdem war es auch auf Radar gesichtet worden. Mehrere Forscher versuchten unabhängig voneinander die von Betty nachgezeichnete Sternenkarte zu deuten. Sie kamen zu der übereistimmenden Meinung, dass es sich dabei um das Zuhause der Außerirdischen gehandelt habe: Zeta Reticuli 1 und Zeta Reticuli 2, was auch immer das heißen mag.

Gegner, Skeptiker wiederlegten alle diese Aussagen indem sie anführten, dass zunächst einmal die Angaben der Beiden über den Zeitpunkt der Entführung um 4 Stunden variierten. Außerdem habe Betty alles viel detaillierter erzählen können als Barney, was den Rückschluss zulässt, dass sie einfach über mehr Fantasie verfüge. Nachdem sie in den Tagen nach der angeblichen Entführung ihrem Mann von ihren Träumen erzählt habe, habe dieser die Schliderungen in sein Bewusstsein aufgenommen. Dr. Simon, der in seinen Sitzungen ausreichend Gelegenheit hatte, das Ehepaar gut kennenzulernen, stellte die Hypothese auf, dass die beiden als gemischtrassiges Paar (Betty war weiß, Barney schwarz) tiefliegende daraus entstandene Konflikte aufgearbeitet hätten. Er gab allerdings zu, dass es keinerlei Belege für diese Vermutung gebe.

Einig sind sich in diesem Fall aber fast alle, die damit zu tun hatten. Betty und Barney Hill haben etwas ungewöhnliches gesehen - aber was? Der UFO-Gegener R. Schaefer legte die Erzählungen der Hills nur als eine Sichtung des Planeten Jupiter aus, wobei er alle Detaills die bei beiden benannten, einfach außer acht ließ. Ein anderer Experte zur Entlarvung von UFO-Sichtungen Philip Klass, behauptete, das Ehepaar habe nur »Plasma« gesehen, das von einer Hochspannungsleitung in der Nähe abgegeben wurde. Die Wissenschaft kennt solche »Plasma« - Erscheinungen tatsächlich. Oft werden sie auch für Kugelblitze gehalten. Es handelt sich dabei aber immer um ein kurzzeitiges, lokales Phänomen, das mit den Schilderungen der Hills nur wenig gemeinsam hat.

Der Wissenschaftsjornalist Ronald Story greift die Aussagen von Schaefer und Klass an und versucht sie der Pseudowissenschaftlichkeit zu überführen. Story glaubt, dass die Geschichte der Hills eine psychische Reaktion auf einen starken psychischen Reiz war. Doch auf die Frage, um was für einen Reiz es sich dabei gehandelt habe könnte, hat auch Story keine Antwort. So wird die Hill-Geschichte auch heute immer wieder aufgerollt und gibt immer wieder Anlass zu Kontroversen.

Es folgten auf diese Begebenheit zahlreiche Meldungen über andere Kontakte oder Entführungen. Man stellte Gemeinsamkeiten fest. Die UFO-Landungen fanden meist in dünn besiedeltem Gebiet statt, die Raumwesen, von denen bei näheren Kontakten die Rede ist, sind menschenähnlicher als bei reinen Beobachtungen, sie werden als Peröhnlichkeiten von überlegenem Auftreten beschrieben, manchmal als große nordisch aussehende Gestalten von eigenartiger Schönheit. Die Wesen sind sehr an einer Kommunikation mit den Erdenbewohnern interessiert. Später wird dann von Begegnungen berichtet, bei denen die fremden eher weinger Interesse an Menschen zeigten, sich sogar feindlich verhielten. Oft machten sie klare Angaben darüber, woher sie gekommen waren. In vielen Fällen gaben sie an von den Nachbarplaneten Venus und Mars zu kommen. Seltener kamen sie aus andern Teilen des Sonnensystems. Es gab angeblich Behauptungen sie stammten vom Planeten Clarion. Er gehörte zwar zu unserem Sonnensytem, sei aber von den Menschen noch nicht entdeckt worden. Weitere Treffen waren ihnen telepathisch übermittelt worden. Sie wurden dann an Bord genommen, um sich die UFO-Konstruktion näher anzusehen. Einige Zeugen gaben an, mit auf die Reise gegangen zu sein.

Die ersten Kontakte hatte es in der USA gegeben, vor allem in Kalifornien. Später gab es allerdings Meldungen aus aller Welt. Viele Kontaktierte schrieben Bücher über ihre Begegung, einige gründeten religiöse Kulte, die auf den außerirdischen Botschaften basierten. Diese Gruppen hielten sich meistens nicht sehr lange. Das öffentliche Interesse nahm auch schnell ab.

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